Der Tag war gekommen. Der für mich wichtigste Lauf des Jahres stand vor der Tür und es war alles mal wieder anders als ich es auf meinem Zettel hatte.
Was hatte ich letztes Jahr vor und nach dem Berlin-Marathon noch für Pläne für den 19. April 2015. Auf der Halbmarathon Distanz mal wieder schneller sein. Auf der Heimstrecke einen neuen Rekord aufstellen. Mal die 1:34:xx im Ergebnis sehen. Es sind ja „nur“ 3 Minuten weniger als meine letzte Bestzeit aus Berlin…
von tiefsitzender Laufunlust und Lauferfolg ohne Bestzeit.
So ungefähr hatte ich es vor. Was ich allerdings NICHT auf meinem oben genannten „Zettel der Pläne“ hatte war, das ich vielleicht einfach keine Lust und absolut keine Energie zum laufen haben würde. Nicht die Art von Unlust, die nur Überwindung braucht um dann gesteckte Ziele zu erreichen.
Tief sitzende und für mich nicht erklärbare Laufabneigung. Bis zu diesem Zeitpunkt unvorstellbar für mich.
Es kamen die Tage, an denen allein der Gedanke an das Laufen sich so anstrengend anfühlte, wie 28 tatsächlich gelaufene Kilometer vor dem Frühstück.
Ich habe also ab Oktober alle paar Wochen immer wieder getestet, wie sich das Laufen anfühlt um es danach wieder für Wochen zu lassen. Es hatte für nichts mehr mit „Schweinehund“ überwinden zu tun, da war etwas grundlegend falsch. Klar, sich zu etwas zwingen geht fast immer. Doch hätte es mich nicht weitergebracht und mir das Laufen vielleicht für immer vermiest.
Irgendwann, nach Wochen, schien sich etwas in meinen Gedanken aufzulösen. Es fing langsam an als ich für mich entschieden habe, dass es nun einfach so ist mit der Laufunlust und ich nicht laufen muss. Das es ok ist, wenn ich nicht Laufe. Das ich das akzeptieren darf.
Förderlich und unterstützend wirkten meine Erinnerungen an vergangene Läufe. Denn de Erinnerungen waren trotz der aktuellen Laufunlust hochgradig emotional und mit positiver Energie geladen. Immer wieder dachte ich an meine Bergläufe auf Sardinien, das Beste was es gibt. Wertvoller als jede Sekunde die ich auf irgendeiner Straße schneller bin als die Woche zuvor. Zu jeder Zeit hatten sie die Fußnote: „in diesem Jahr wird das für dich nicht möglich sein, wenn du nicht einen Weg findest, das Laufen wieder zu lieben.
Das war Mitte März 2015…
Und der HAJ Marathon war für den 19. April terminiert.
Bestzeit undenkbar. Den Halbmarathon laufen?
Wohl auch nicht.
Vielleicht einfach mal nur zuschauen.
Zum Glück kam es auch hier wieder anders 🙂
Birte, die Frau meines guten Freundes hatte sich aufgrund meiner Schwärmereien über diesen Lauf und das lange Laufen überhaut, vorgenommen, ihren ersten Halbmarathon in Hannover zu laufen. Es war also eine Frage der Ehre, das ich sie begleiten würde.
Und für diese Motivation sage ich Danke! Denn sonst wäre ich definitiv nicht mitgelaufen.
Eine der wenigen guten Entscheidungen von mir in diesem Jahr. Es war ein wunderbarer Lauf. Ohne die Uhr und immer am Rand des möglichen zu Laufen, habe ich den Lauf wirklich erleben können. Die Atmosphäre war überragend, die Menschen an der Strecke unfassbar gut drauf und das Wetter sowieso. Hannover und seine Bewohner können was, wenn sie es denn wollen 😉
Die traditionelle Nudelparty mit guten Freunden am Abend vorher, sowie die Grillparty mit „New York Cheesecake“ nach dem Lauf, trugen ausnahmslos zum rundum Erfolg bei. Den Artikel zum Rezept gibts übrigens nächste Woche. Endlich was zu meiner Kuchenleidenschaft 🙂
Stefan aus Köln lief 21 Kilometer in entspannten 1:44:39, um seine Tochter Jule, die ihr Debüt über 10 Kilometer feierte, auf den ersten 5 Kilometern noch zu begleiten. Aber auch die anderen Laufliebhaber unserer Teams konnten diesen Tag schlicht als Erfolg verbuchen.
Was meine Leistung angeht, so hat sich meine Kondition über die Wochen, naja es sind wohl fast Monate ohne Laufen, gut gehalten. Auch wenn es schon ein morsches Brett ist, wenn ich meine Leistung jetzt mit der Ende letzten Jahres vergleiche. Dennoch, ich bin zufrieden und mache mein durchgehend durchgeführtes Krafttraining dafür verantwortlich. Nicht nur das reine Laufen fördert nämlich die Ausdauerkondition. Dazu vielleicht irgendwann mal mehr 🙂
Meine Gelenke, Bänder und Sehnen haben sich dennoch bemerkbar gemacht und mir mitgeteilt, das sie lange nicht gefordert waren.
Der Anfang für die Langstrecken in diesem Jahr ist gemacht und ich bin gespannt was nun kommt…
2016 ist das Datum für den HAJ Marathon wieder weiter nach vorne gerückt. Auf Sonntag, 10. April 2016.
Das Jahr ist noch lange, daher halte ich mich mit dem was ich mir gerne vornehmen würde, lieber zurück 🙂
Danke Hannover und Danke an Eichels Event für die phänomenale Organisation und Umsetzung.
Mehr Fotos vom Lauf findest du auf meiner FLICKR Seite.
Klick für Streckeninformation und GPS Download
Warst Du dabei und hast ähnliches erlebt?
Welcher Lauf ist dir am liebsten und wichtigsten?
Ich freue mich auf deinen Kommentar.
alexander
MiKa says
Hi,
if you change your wp osm plugin shortcode from height=“450″ to height=“550″ you wil see the whole track. Also at your other pages 😉
br, MiKa
ps: like your page
Alex Laufliebhaber says
Mika, thanks a lot for this great hint! It help´s me a lot.
Nice day! Alex
P.S. Thank you.
Sascha says
Hallo. 🙂 Ich bin durch Zufall auf deinen Blog gestoßen. Ich hatte eigentlich etwas zum Thema „Verkehrsregeln und Laufen“ gesucht (und auch gefunden!). Ich laufe jetzt knapp über ein Jahr und werde dieses Jahr zum ersten Mal einen HM in #Runnover laufen. Da ich zum ersten Mal an so einem großen Event teilnehme, habe ich mich natürlich sehr über die tollen Fotos und diesen Artikel gefreut. Bis dahin alles Gute und guten Lauf!
alexander Laufliebhaber says
Hallo Sascha,
das freut mich sehr. Nicht nur das der Zufall dich auf meine Seite geführt hat, sondern auch das du das gefunden hast was du suchtest.
Ich wünsch dir viel Erfolg für den HM in Hannover. Ihn in Hannover zu bestreiten ist auf jeden Fall eine gute Entscheidung. Hannover mach richtig Spaß.
Ich laufe auch den HM. Vielleicht sieht man sich laufend 🙂
Viele Grüße!
alex