Überleben in der Wildnis – Survivaltipps Skandinavien.
Regenwürmer essen, Pfützenwasser filtern, aus drei Tannenzweigen einen Schlafsack häkeln und vorn Nässe tropfende Eichenblätter zum brennen bringen…
Wenn du an „Überleben in der Wildnis“ denkst, fallen dir sicher auch sofort extreme Beispiele ein,
Für das was ich unter einem guten Abenteuer verstehe, ist mir das zu hart. Brauche ich nicht. Will ich nicht. Und in Skandinavien auch eher selten nötig.
Dennoch gibt es, sagen wir mal, weiche Überlebenstipps, die dir da draußen im Norden helfen.
Wenn es mal nicht so funktioniert wie es geplant war.
Und darum drehen sich die Survivaltipps Skandinavien.
Inhaltsverzeichnis
Fischen in Schweden
Gehen wir mal davon aus, du bist in keiner lebensbedrohlichen Situation. Leidest seit Tagen keinen Hunger und deine einzige Rettung um zu überleben ist nicht der Angelhaken und ein Regenwurm.
Wenn dem nicht so ist, dann gibt es in Schweden einige Regeln zu beachten.
In Meer und in den beiden größten Seen Vänern und Vättern ist es erlaubt ohne Angelschein (den braucht man in Schweden nie) oder die Angelkarte, die Fiskekort, zu angeln.
Anders in der unzähligen Seen und Flüßen. Hier braucht es eine Fiskekort um legal zu angeln.
Oft ist es schlicht auch einfach komplett verboten.
Angelkarten werden meist von einzelnen Kommunen verwaltet und vergeben. Informationen erhält man z.B. in Touristenbüros größerer Städte. An Kiosken kann oft auch eine Fiskekort gekauft werden. Mann muß halt nur genau wissen, wo man angeln möchte.
Fiskekort mit der App IFiske
Einfacher funktioniert es mit der App IFiske.
Hier siehst du alle Gewässer für die IFikse Fiskekorts im Angebot hat. So kannst du auch unterwegs, wenn du Empfang hast, schauen ob ein See in deiner nähe gelistet ist und per Kreditkarte eine Tageskarte oder Wochenkarte zum angeln kaufen.
Finale Anmerkung.
Fische niemals ohne Fiskekort. Unabhängig das mehr Ranger unterwegs sind als man erwartet um das zu kontrollieren und harte Geldstrafen bis hin zur Ausweisung aus Schweden auf dich warten können, ist es ziemlich daneben das zu tun.
Schweden ist ein freundliches und großzügiges Land und du bist dort zu Gast.
Stiehlst du auch das Tafelsilber, wenn du bei deinen Freunden zu Gast bist?
Fischen in Norwegen und Finnland
Forelle grillen am Stock
Das Angleglück war die Hold. Doch wie die Forelle nun zubereiten, wenn Grillrost, Pfanne oder Alufolie in weiter Ferne sind.
Die Jungs von CanoeGuide haben eine sehr simple und effektive Methode, eine Forelle am Stock zu grillen.
Wie das geht zeigen sie dir in ihrem Youtube-Video.
Wasserfilter & Trinkwasser
Das Essen ist gesichert, doch das Wasser in dem die Forelle schwamm scheint nicht wirklich trinkbar und das Feuer nochmal zum abkochen anheizen…?
Nein, das dauert…
Idealerweise hast du dann einen Wasserfilter dabei.
Ich habe für den Notfall den Wasserfilter Sawyer mini im Gepäck. Wie der genau funktioniert haben Jannik und Thomas von Trekkinglife in einem Beitrag vorgestellt. Sawyer mini Testbericht
Eine kleine Übersicht weiterer Filter findest du auf Pfadfinder-werden.
Wie man generell an Trinkwasser kommt, es trinkbar macht und es überhaupt findet wenn Not am Mann ist, kannst du auf Survicamp nachlesen.
Himmelsrichtung ohne Kompass bestimmen
Dein Handy mit dem du dich durch den Norden navigieren wolltest hat den Geist aufgegeben. Da du schlau warst, hast du dich bei deiner Routenplanung entschieden, zusätzlich zum Handy eine Wanderkarte einzupacken. Den Kompass hast du leider vergessen.
Wo also ist jetzt verdammt nochmal Norden?
Keine 100% Lösung und nicht immer zuverlässig. Doch eine Idee wo sich Norden befindet kannst du an der Vegetation ablesen.
Moos wächst dort wo es lange feucht ist und lange Schatten hat.
Im Osten geht die Sonne auf…
Im Süden nimmt sie ihren Lauf…
Im Westen will sie untergehen…
Im Norden ist sie nie zu sehen…
Moos findest du also vor allem auf den Nordseiten von Bäumen, Steinen, Gebäuden usw.
Natürlich gibt es noch mehr Möglichkeiten die Himmelsrichtungen herauszufinden. So z.B. über den Mond, die Sterne, Ameisen oder die Wuchsrichtung von Baumringen. Erklärt von Reini Rossmann auf Überlebenskunst.
Brenndauer Gaskartusche
Wie lange brennt eine Gaskartusche. Zumindest eine Idee davon zu haben ist unabdingbar, sobald du über einen langen Zeitraum ohne die Möglichkeit Nachschub zu kaufen in der Natur unterwegs bist. Hinzu kommen unterschiedliche Bedingungen wie Wind, Wasser,- und Aussentemperatur. Fast wissenschaftlich nachgeprüft, ausprobiert und berechnet hat das Achim Schaffrina von TheGlobetrotter.
Notfallsender
Wochenlang alleine unterwegs. Im Nirgendwo auf schwierigen Wegen bei unberechenbarem Wetter. Nicht nur ich frage mich da, wie findet man mich wenn etwas passiert denn Mutti fragt sich das nämlich auch.
Es gibt sicher einige Möglichkeiten wie sich das lösen lässt. Ich selbst habe für mein Projekt Schweden den SPOT genutzt. Nicht ganz günstig und etwas fummelig und nervig in der Einrichtung. Doch als Retter in der Not und zusätzlich als Routentracker, vielleicht eine gute Idee.
Wie der Klassiker SPOT funktioniert und worauf zu achten ist, hat Simon aka Mr. Norge på langs auf seinem Blog vorgestellt.
Essbare Beeren in Schweden
Nicht nur zum aufmotzen von Haferflocken geeignet. Im Tee, zu Schokolade, im Kartoffelpürree und an der Seite von Linsen habe ich sie schon gehabt. Die schwedischen Beeren sind vielfältig. Das die Preiselbeeren keine Moltebeeren sind und welche Beerenvielfalt sich sonst noch im Norden finden lässt, stellt dir Rieke auf Schwedenundso vor.
Notfall Sprungelenk stabilisieren
Falscher Schuh, der Rucksack zu schwer, Unachtsamkeit oder einfach nur Pech.
Knickst du schlimm um, findet die Wanderung häufig abrupt ihr Ende. Schön und gut, doch zur nächsten Straße um aus der Wildnis rauszukommen sind es noch ein paar Kilometer. Den Knöchel zu tapen kann hier die entscheidende hilfreiche Stütze sein.
Du brauchst dafür kein Kinesiotape. Einfaches Sporttape reicht völlig. Es loht sich also immer, etwas davon dabeizuhaben.
Wie du deinen Knöchel richtig tapst, erklären die Jungs von Pinofit in folgendem Video.
Baderegeln
Du fragt dich vielleicht, was Baderegeln bei den Survivaltipps verloren haben…
Naja, wenn du alleine wanderst und nach einem anstregengenden heißen Tag direkt in den eiskalten Fjällsee springst, könnte es sein das du nicht mehr auftauchst.
Oder ihr seid zu zwei unterwegs und deine Begleitung geht eine runde schwimmen. Du siehst die Schwimmbewegungen, der Kopf ist auch zum atmen immer wieder über dem Wasser. Alles sieht entspannt aus.
Was aber, wenn es das gar nicht ist?
Ertrinken schreit nicht.
Ertrinken zieht dich leise und still in die Tiefe.
Eine eindrückliche Geschichte, sowie Tipps zum Verhalten beim Baden und Schwimmen, habe ich auf BENTO entdeckt.
die 5 wichtigsten Survivaltipps
Sicher, es kommt immer ein bisschen darauf an in welchem Land und in welcher Region man sich befindet. Doch manche Regeln gelten immer.
Tipp Nr. 3 Kenne die „Dreier Regel“ – Du kannst im Notfall: 3 Minuten ohne Luft, 3 Stunden ohne Schutz, 3 Tage ohne Wasser und 3 Wochen ohne Essen auskommen.
Dieser Tipp und die 4 weiteren werden von und auf fee4nature präsentiert.
Im Winter im Wald Essbares finden
Es ist ja nicht so, das ich schon mal wirklich lange im Winter wandern war. Geschweige denn darauf angewiesen in dieser Zeit da draußen etwas essbares finden zu müssen. Doch einen kleinen Plan zu haben wie es denn funktionieren könnte und worauf man achten sollte, verrät Falk Brune, Forstwirtschaftler und Survival-Trainer auf GEO.de. Den ganzen Artikel findest du hier:
GEO.de
Hinweis
Dieser Artikel, die Survivaltipps Skandinavien, wird sich weiterentwickeln.
Es werden immer neue passende Ratschläge hinzukommen. Ich arbeite derzeit an einem Artikel zum Thema Schuhe trocknen wenn kein Dach und keine Sonne in Sicht sind sowie Feuer machen wenn es tagelang geregnet hat. Mal wieder vorbeischauen lohnt sich.
Schreib auch gerne einen Kommentar, zu welchem Survivalthema du gerne einmal mehr erfahren möchtest.
NordNerds
Darum findest du im Titelbild das Logo „NordNerds Thema“.
Die NordNerds verstehen sich als lockerer Zusammenschluss von Bloggern mit nordischem Schwerpunkt. Mit Rieke von den NordNerds bin ich seit einiger Zeit in Kontakt, da sie über mein Projekt Schweden auf Laufliebhaber aufmerksam wurde und ich zudem für ihren Blog – Schwedenundso – zwei Gastartikel schreiben durfte (erscheinen noch dieses Jahr). Die NordNerds bieten Nord-Bloggern zudem die Möglichkeit, einen Themenbeitrag zu einem bestimmten nordischen Schwerpunkt zu verfassen. Ich habe die Möglichkeit bekommen, einen schreiben zu dürfen.
Wenn ihr mehr über die NordNerds erfahren wollt, ihr findet sie hier.
Rike says
Hej Alex,
eine tolle Sammlung ist das geworden 🙂 Und ich finde es eine richtig gute Idee, die Seite immer mal wieder um weitere Ratschläge und Tipps zu ergänzen! Das wird ein richtig ausführlicher Guide 😉
Viele liebe Grüße an dich,
Rike
Laufliebhaber says
Hej Rike,
das freut mich zu hören. Vielen Dank das ich die Möglichkeit bekam, um diese Ideen überhaupt zu haben 😉
Liebe Grüße und eine schöne Zeit im Norden,
Alex
JanPeter says
Hallo Alex,
gute Tipps und Content. Besonders hat mich doch der leider wahre Spruch „Ertrinken zieht Dich leise und still in die Tiefe“ angesprochen.
Grüße,
JanPeter
Laufliebhaber says
Hallo JanPeter,
vielen Dank für deine Nachricht und was dir am besten gefallen hat.
Ich freue mich das du ein paar Tipps für dich mitnehmen konntest 🙂
Viele Grüße,
Alex
Louis says
Hallo,
ich und ein paar Freunde planen ein Urlaub in Schweden und möchten soviel wie möglich in der Wildnis campen und unsere Zeit in der Natur verbringen. Hat jemand Tipps für Spots in denen das unbedenklich geht und man mal einige Nächte ein kleines Lager aufbauen kann. Am besten so weit weg von der Zivisilation wie möglich 🙂
Danke!!!
Laufliebhaber says
Hallo Louis,
vielen Dank für deinen Kommentar. Klingt spannend was ihr da vor habt.
Mit am wildesten und entfernt von der Zivilisation und dennoch relativ gut zu erreichen ist der Sarek.
Das schwedische Jedermannsrecht sieht jedoch vor, nicht länger als 1-2 Tage an einem Ort zu zelten. In sehr dünn besiedelten Gebieten darf es wohl auch mal länger sein, da müßtest du dich aber genauer informieren wenn du weißt wo es hingehen soll. Insbesondere beim einem Nationalpark wie dem Sarek.
Eine gute Tour wünsche ich dir in jedem Fall jetzt schon,
Alex