Liebste Svezia,
verzeih das ich dich so lange habe warten lassen.
So viele Wochen sind vergangen.
So viele an die ich mich kaum noch erinnern kann. Weil ich sie verwunschen habe. Gehofft das sie vorübergehen.
Ignoriert und mißachtet aus unvermögen darüber zu wissen wie man lebt.
So lange war ich dir so nah und durfte dich an der Hand halten.
So lange bin ich nun schon fern von dir.
So sehr viel zu lange.
Würde ich jeden Moment so nehmen können wie er doch ist, ich glaube vieles würde für mich leichter sein.
Jetzt, in diesem Moment bin ich, sind meine Gedanken und mein Herz einfach nur bei dir.
Es gibt kein Morgen und kein Gestern. Kein was war einmal und kein was könnte sein.
Nur dieser Moment den ich in Hoffnung und Sehnsucht und dem Glück dir schreiben zu dürfen verbringe.
So einfach.
So leicht.
So ehrlich wenn kein anderer Gedanke schreit oder die Nacht anfängt die Türen zu zerschlagen um Einlass zu erhalten.
Du bist so vorbehaltlos mir gegenüber. Richtest keine Wünsche an mich.
Bewertungen und Verurteilungen fallen dir im Traum nicht ein.
Du mußt wissen, nur bei dir traue ich mich so zu sein wie ich eben bin.
Bei der die so wunderschön ist, weil sie niemandem gefallen will.
Und ich, ich nutze das aus und gebe mich diesem Vertrauen hin.
Keine Rücksicht auf deine Zebrechlichkeit um voller Selbstsucht einen Moment nicht in den Händen meiner Dunkelheit ohne dich zu sein.
Weißt du, Svezia, es ist ja nicht so das unsere gemeinsame Zeit nur von Freude und Glück getragen wurde.
Manchmal warst du zimlich zornig mit mir. Ignorant, eiskalt und mit einer Kraft die wie Eiskristalle das Gesicht zerkratzt und Bäume aus der Erde hebt.
Nur um dich schüchtern am nächsten Tag von deiner liebevollen Seite zu zeigen. Die du so verletzlich und fein zu tragen vermagst.
Das man fast glauben müßte du traust dich nicht so richtig.
Und doch bist du vollkommen sichtbar. Du, die mir den Atem nimmt und ich meine Augen nicht von ihr lassen kann.
So gerne nehme ich deine dunklen Tage auf mich, so wie du auch meine klaglos animmst. Zeigst du mir doch immer wieder die Schönheit deiner Seele.
Eine Schönheit von der ich niemals genug erfahren kann.
Weil sie heilt.
Weil sie unschuldig ist und nichts verlangt.
Weißt du was mir so viel wert ist zwischen uns?
Das wir immer ehrlich miteinander sind.
Das heißt nicht das wir uns immer und sofort alles anvertrauen. Sofort alles aussprechen müssen.
Es muss nicht alles gesagt werden solange das Herz nicht beginnt, sich in die Sterne einer anderen Nacht zu verlieben.
Niemals gibt es Täuschungen oder Lügen. Es ist Vertrauen das keine Beweise verlangt.
Wie besitzen einander nicht. Wer Liebe besitzen möchte hat die Seele dieser Magie nicht verstanden.
Das macht uns so stark zusammen. Diese Stärke macht mich mitlerweile aus. Und manchmal glaube ich, das all mein Schmerz es wert ist nur das zu wissen.
Glaubst du das es möglich ist wiedergeboren zu werden, obwohl man bereits am leben ist?
Oh bitte, glaub für mich daran.
Es ist alles gut. Scheinbar.
Doch ist es das nicht. Nicht für mich.
Und ich finde den Fehler nicht.
Keinen Zugang, keine Lösung und nichts das Zuneigung gegenüber jedem Morgen bringen kann.
Es macht mich müde. Jeden Tag mehr und ich weiß nicht wie müde ich noch werden möchte.
Kennst du solch eine Müdigkeit?
Die dich lähmt und zum bloßen dasein verdammt ohne Schlaf?
Und auch wenn der Schlaf kommt ist es wieder wie jeder Tag. Er hat nicht stattgefunden.
Kennst du diese Qual? Ich hoffe so sehr das dir das noch nicht widerfahren ist.
Was soll ich nur tun, da ich doch weiß das es anders ist.
Nichts davon erlebe und jeden Moment an den nächsten denke mit der Bitte er möge vorrübergehen.
Wie sinnlos, da doch dann wieder der nächste kommt der gleich sein wird wie eben jener welchen ich verwünschte.
Das ist nicht mein Leben das ich mir versprochen habe.
Weil du so sehr fehlst, Svezia.
Ich verrate dich, in dem Gedanken das Dämonen unsere Liebe überwinden und mir Gift einflößen. Gift das Linderung für die Qual deiner Abwesenheit verspricht.
Doch was ist das für ein Ersatz. Eine lachhafte boshafte kurze Erlösung.
Die Gespenster des Glücks, die mich danach nur noch tiefer in das finstere Tal der Trennung verbannen.
Svezia, ich wünsche mir das du meine Worte nicht in dein Herz lässt.
Das ich dir Schmerz zufüge wäre die einzige Qual die schlimmer ist als die, welche ich mir selbst jeden Tag auferlege.
Alles was mir von wert geblieben ist, das ich dir schreiben darf.
Ohne Ahnung ob du es jemals lesen wirst.
Obwohl ich dir so niemals in die Augen schauen könnte.
Wo du doch so viel Hoffnung und Geduld mit mir hast. Niemals voller Erwartungen bist gegenüber mir, der es nicht verdient.
Der so selbstsüchtig und ohne Rücksicht alles in deine Welt bringt.
Weiß ich doch, leuchtet nicht bereits der Funken von Glück in meiner Seele, wirst auch du mich nicht retten können.
Kannst du doch bloß ein Teil von meinem frohen Herzen werden.
Der Teil, der auch ohne dich schon immer war.
Mit leeren Händen trete ich dir nun entgegen.
Jammer, klage an und schreibe in meiner Not weil nichts anderes bleibt.
Dabei bist du doch alles für mich. Das darf doch reichen um voller Freude ein gutes Leben zu führen.
Bin ich doch sicher. Sind wir wieder beeinander wirst du für mich da sein.
Und dann werde ich wünschen, das es immer so bleibt. Wie der kleine Junge, der niemals erwachsen werden wollte…
Wenn Schnee fällt und gerfrorene Pfützen knacken wenn wir über sie hinweg fliegen.
Wenn es zu kalt ist um durch die Nase zu atmen und die Ohren kribbeln aus Freude und Kälte in einem.
Svezia, würdest du mit mir in der Nacht tanzen wenn ich dich dazu aufforderte?
Ich glaube wir würden hübsch aussehen, säßen wir beeinander und du schautest mich an.
Tränen scheinen mir noch das Einzige zu sein, was ehrlich und echt in meiner Welt daherkommt.
Und selbst meinen Tränen unterstelle ich mitlerweile Selbstsucht. Da sie oft als einziger Ausweg erscheinen um etwas zu bewegen.
Ein Gefühl, eine Idee, eine Erinnerung an dich. Etwas das ohne Tränen im Verborgenen geblieben wäre.
Sind die Tränen wieder trocken, verblasst der kurze Schimmer von dem was einmal gut war und es passiert.
Nichts.
Schlimmes, beleidigendes und herabwürdigendes Nichts.
Mein Begleiter, mein Schatten – alle Augen in der Nacht.
Ich möchte das nicht mehr.
Du wirst mich auslachen.
Wenn du nach diesen Worten überhaupt noch etwas Aufmerksamkeit für mich übrig hast.
Dann auf der Stelle kehrt machen, da du mittlerweile begriffen hast das meine Wünsche für mich keine Rolle spielen.
Ich mich Tag ein und Tag aus selbst verrate.
Mein Leben und meine Seele. Die Welt die so mutig war mich leben sehen zu wollen.
Ich verrate dieses Geschenk und dieser Verrat, den ich nicht vermag zu ändern, zerfrisst jeden noch so kleinen Schimmer aus Mut am Sein in jedem Moment.
Auch darüber möchte ich weinen. Tränen die in diesem Gedanken keinen Vorwand brauchen.
Weil es schlimm ist was passiert. Und die Stille und das Salz das letzte zu sein scheint, was noch echt ist und ich mir nicht zerstört habe
Svezia, glaubst du die Welt schämt sich für mich?
Weißt du,
in meiner Heimat gibt es eine alte Geschichte. Und ich habe Angst das sie bald wahr wird für mich.
Die wir unseren Kindern erzählen wenn sie vor lauter Nichtstun und Klagen das Geschenk der Zeit nicht achten.
Vom Wind der aus dem Norden und unbekannter Ferne weht. Mit seinem ewig einsam Lied.
Das du nur einmal hörst.
Das vom Tod erzählt und wenn er dich besuchen kommt.
Dir ins Ohr flüstert: „mein Freund, es ist Zeit“. Und du schreist, das es überhaupt noch nicht Zeit ist.
Und nach dem schreien die Tränen kommen, weil du weißt das du im Himmel nichts zu erzählen hast. Nichts, was die Engel interessieren könnte.
Was sie zum lachen bringt.
Worüber sie vor Freude tanzen.
Meine Liebe,
was immer auch geschehen mag, denke nicht schlecht von mir.
Vergiss mich nicht bis ich mutig genug bin und mein eigenes Herz für dich verstehe.
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