Geschichte und Rezept
Wenn ich an meine Zeit bei den Pfadfindern zurückdenke gab es für die „was gibt´s zum Frühstück“ Frage nur eine Antwort: Müsli
Im Zweifel vielleicht auch Haferflocken mit Nüssen und Rosinen. Was wiederum auch irgendwie auf Müsli hinausläuft.
Während meiner Zeit in Schweden habe ich viel herumprobiert.
Denn eingeschweißte Trekkingnahrung oder Erngietabletten mit Nährstoffen sind nicht mein Verständnis von genussvollem Leben in der Natur. Dazu gehört für mich echtes kochen und Feuer.
Mir war wichtig das es einfach zuzubereiten ist. Bei möglichst geringem Gewicht doch noch etwas Volumen aufweist und nicht nach drei Löffeln aufgegessen ist.
Die Nährstoffe spielen natürlich auch eine Rolle. Zu guter letzt sollte es auch noch schmecken.
Angefangen habe ich mit Reis. Da ich kein allzu großer Freund von Getreide bin.
Ich habe also abends, wenn ich ohnehin meinen Trangia Kocher in Betrieb hatte, den Reis vorgekocht.
Ab in eine Tupperdose und verzehrt wurde er kalt am nächsten Tag irgendwann wenn Frühstückszeit war.
Verfeinert mit Trockenobst und Proteinpulver.
Es handelte sich natürlich nicht um Milchreis. Der muss zu lange kochen.
Daher wurde er nie wirklich weich.
Zudem extra langes kochen über den Garpunkt von klassischem Reis hinaus, um ihn weich zu bekommen, nur unnötig Brennstoff verbraucht.
Auch ging mir der Geschmack von Reis am Morgen mit Proteinpulver ohne Geschmack und Trockenobst nach drei Tagen schon ziemlich auf die Nerven.
Kurzum, ich bin doch bei Haferfocken gelandet und habe mich mit meiner Abwehr gegen Getreide ausgesöhnt.
Wie den Reis habe ich auch die Haferflocken am Abend vorgekocht. So wurden aus 100 Gramm eine beachtliche Portion auf die ich mich jeden Tag freute.
Das ist wie ich finde ein Glückgriff. Zwei Wochen und länger immer das gleiche zum Frühstück zu essen und sich darauf freuen ist eine Seltenheit.
Am Rande darf ich erwähnen, das ich abends nämlich auch immer Haferflocken gegessen habe…
Dann nur die deftige Variante.
Wie ich das ganze zubereite kannst du dir hier in meinem Fjäll Frühstücksvideo anschauen.
Bitte sei nachsichtig, die Idee kam spontan mitten im Nirgendwo. Und so richtig hab ichs noch nicht mit Kochvideos…
Das gehörte mit zu meinem Lernprozess einfach mal was auszuprobieren, auch wenn ich davon noch nicht wirklich Ahnung habe Geschweige denn die optimale Vorbereitung oder das Equipment. Einfach mal machen…
Die Vorgehensweise beschreibe ich dir im Detail vorsichtshalber nochmal hier:
Rezept
100 Gramm Haferflocken 350kcal // 7 Fett // 63 KH // 13 Eiweiß
50 Gramm Rosinen etc. 150kcal // 0,3Fett // 33 KH // 1 Eiweiß
50 Gramm Schokolade 200kcal // 10 Fett // 23 KH // 6 Eiweiß
40 Gramm Proteinpulver 146kcal // 2,2 Fett // 3,7KH // 28 Eiweiß
500ml Wasser
(kein extra Zucker) Nährwerte sind Durchschnittsangaben.
Ich denke bei einer nicht allzu harten Tour reichen 50 Gramm Haferflocken auch vollkommen.
Somit hat das Frühstück ein Trockengesamtgewicht von ca. 230 Gramm zzgl. Brennstoff bei 950 Kalorien. Und vom Spaß bei der Menge und Masse die du essen darfst mal ganz zu schweigen…
(die Mengenangaben können natürlich nach belieben angepasst werden)
DieHaferflocken bereits vor dem Kochen in das Wasser zu geben verringert die Kochzeit und macht sie schneller noch cremiger.
Die Cremigkeit kann durch das kochen justiert werden. Je Cremiger desto länger dürfen sie kochen.
500ml Wasser also auf die Flamme, Haferflocken und Rosinen rein und unter rühren zum kochen bringen.
Es empfiehlt sich die ganze Zeit zu rühren, das die Maße schnell ansetzt.
Evtl. muss Wasser nachgegossen werden, das hängt ein bisschen von der Art der Flocken ab, mit viel viel Flamme und ob mit oder ohne Deckel gekocht wird.
Es gibt da draußen tatsächlich kein Rezept was auf den Zentiliter stimmt. Ich habe immer mit etwas weniger Wasser angefangen und dann lieber nachgegossen.
Idealerweise ist die Masse kurz vor Kochende ziemlich fest. Dann kannst du nämlich das Proteinpulver, angerührt vorher in einer Tasse (Klumpen egal), gut dazugeben.
Je nach Art des Pulver kannst du es auch nochmal aufkochen lassen. hast du Eiprotein oder Casein, könnte es allerdings stocken…
Wenn die gwünschte Konsitenz erreicht ist, Topf von der Flamm und 10-15 Minuten abkühlen lassen.
Dann die Schokolade einbröseln und unterrühren. Sind die Haferflocken noch warm, verläuft alles und verteilt sich.
Je kühler desto größer bleiben die Stücke.
Variante 1 es ist gerade Frühstückszeit und du kochst am Morgen. Guten Appetit.
Variante 2 alles in eine Auslaufsichere Tupperdose, Deckel drauf und einpacken. Je weniger Wasser du verwendet hast, desto fester wird die Masse über Nacht. Ist Geschmackssache.
Bei Temperaturen ist das Frühstück mindestens 24h ungekühlt haltbar.
Danach kann es durch das Proteinpulver sauer werden.
Wenn du das Pulver weglässt, ist es auch bei 20 Grad sicher 24 haltbar.
Ich bin jetzt Fan von dieser Variante. An schweren Trainingstagen esse ich das jetzt sogar zuhause. Nur von der Menge etwas weniger…
Guten Appetit!
alexander
Eckhard Wiemann says
Cool, vielen Dank für das Video! Macht Appetit nicht nur auf das Frühstück, sondern auch auf’s Wandern im Fjäll 🙂
Grüße, Eckhard aus Paderborn