Im Jahr 2003 hatte der Film „Iron Will – der Wille zum Sieg“ seine Premiere. Ich bin seit dieser Zeit ein Fan und jedes Mal wenn ich ihn schaue, möchte ich auch unbedigt gleich ein neues Abenteuer erleben. Die Geschichte des Films soll hier gar nicht Thema sein. Sondern nur der Moment, auf dem dieser Artikel beruht. Der Moment, an dem Will´s Mutter ihm selbstgemachten Fruchtkuchen für sein Abenteuer mit auf den Weg gibt.
Weil dieser leicht ist, viele Kalorien und Nährstoffe hat und nur schwer verdirbt.
Und danach habe ich gesucht. Nach einem Frühstück das leicht ist, viel Energie hat, ich die Inhaltstoffe kenne und auf das ich mich jeden Wandertag freuen kann.
Natürlich gibt es kein Rezept dafür.
Also habe ich ausprobiert, bestehende Rezepte verändert und da draußen getestet ob der Fruchtkuchen was taugt.
Und oh ja, er taugt was. Wäre er nicht so gehaltvoll, würde ich ihn sogar Sonntags zum Kaffee/Kuchen essen.
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Haltbarkeit
150 Gramm Iron Will Fruchtkuchen haben ca. 525 Kalorien.
Das Rezept ist so veränderbar, das die Kalorien nach oben und nach unten angepasst werden können ohne das der Geschmack leidet.
Meine Sorge war, das die Haltbarkeit nicht ausreicht. Immerhin war Iron Will im Winter in Alaska unterwegs. Wann wird da schon was schlecht…
In Schweden im Sommer, wenn ich mal zwei Wochen nicht einkaufen kann, eine ganz andere Geschichte.
Auf Tour wollte ich das nicht ausprobieren. Wäre tragisch, wenn 50% meiner Verpflegung plötzlich nicht mehr genießbar ist.
Die Haltbarkeitsfrage habe ich wie folgt gelöst:
Fruchtkuchen zu je ca. 150 Gramm das Stück vakuumiert und dann für 4 Wochen im Sommer auf die Fensterbank.
Die Schönheit des Produkts lässt nach, doch in keinem Fall der Geschmack.
Die Haltbarkeit wurde damit bestätigt.
Zutaten für 2,2kg Iron Will Fruchtkuchen
300 Gramm Haferflocken (fein)
200 Gramm Hard Gainer (kohlenhydratlastiges Eiweißpulver Geschmacksrichtung nach Vorliebe)
500 Gramm Feigen
100 Gramm Kokosraspeln
250 Gramm Rosinen
250 Gramm Schokolade (ideal ist 70% Kakaoanteil)
300 Gramm Erdnussbutter oder Mandelmus
400 ml Wasser
1 Prise Salz
Brot/Kuchenbackform L30cm x T7cm x H11cm
Backpapier
Ertrag (je nach Schnittdicke)
12 Stück zu je ca. 150 Gramm und ca. 525 Kalorien
Ich bin mittlerweile von Erdnussbutter auf Mandelmus umgestiegen.
Der Erdnussbuttergeschmack ist nach dem backen nicht hochintensiv, doch latent ist er immer zu schmecken. Für mich war das nichts.
Wenn du eine Idee hast, was man alternativ zu Erdnussbutter und Mandelmus verwenden könnte (außer Nutella), schreib bitte einen Kommentar. Ich bin noch auf der Suche nach der ultimativen hochkalorischen Geschmackslösung.
Rezept
- Feigen nach Vorliebe kleinschneiden
- Backpapier so in die Backform legen, das sie komplett ausgelegt ist und noch Papier über den Rand steht.
- Backofen auf 180 – 200 Grad Umluft vorheizen
- 300ml Wasser mit dem Hardgainer mischen. Am besten in einem Eiweißshaker. Alternativ geht auch der Mixer.
- Haferflocken in eine große Schüssel geben und Hard Gainer dazugießen. Mit den Händen durchkneten. Das wird sehr klebrig und sieht danach aus das Flüssigkeit fehlt. Noch kein Wasser hinzugeben.
- Schokolade im Wasserbad schmelzen.
- Rosinen, Feigen, Kokosraspeln, eine Prise Salz und die Erdnussbutter unter die Maße kneten.
(Kokosraspeln sind Geschmacksache. Wenn du sie nicht magst, einfach weglassen) - Die restlichen 100ml Wasser hinzugeben und weiterkneten.
(vielleicht braucht es noch etwas mehr Wasser, vielleicht weniger. Der Teig darf nicht trocken sein, sollte sich jedoch so anfühlen als fehlte noch etwas Wasser. - Die geschmolzene Schokolade nun hinzugeben. Noch einmal kurz vermengen. Vorsicht, das du dir nicht die Finger an der Schokolade verbrennst.
- Die gesamte Masse in die Form füllen
- 10 Minuten ruhen lassen.
- in den Backofen und auf mittlerer Schiene ca. 45 min backen.
Mit einem Holzstäbchen nach 45min in den Teig stechen. Klebt noch Teig daran, noch etwas weiterbacken. Meine maximale Backzeit waren 60min.
Nicht vergessen, auch wenn der Kuchen nicht mehr im Backofen ist, gar er noch nach…
Wichtig
ist, das der Fruchtkuchen nicht zu saftig wird. Denn je mehr Feuchtigkeit, desto eher kann er trotz vakuumierung schimmeln.
Keine Sorge, das ist am Ende kein trockenes drauf-rum-gekaue. Nur sollte die Absicht nicht sein, einen saftigen Kuchen für Sonntagnachmittag zu zaubern. Mehr ein sinnvolles hochkalorisches Produkt für das nächste Abenteuer das zudem noch schmeckt.
Nach dem Abkühlen am Backpapier aus der Form ziehen und in die gewünschte Stückgrüße schneiden.
Die einzelnen Stücke erst vakuumieren, wenn er vollständig kalt ist.
Man kann die einzelnen Stücke dann auch einfach einfrieren und nach Bedarf verbrauchen.
Hast du das Rezept ausprobiert?
Hast du noch eine Idee wie man den Iron Will Fruchtkuchen noch aufmotzen und noch kalorienreicher machen könnte?
Erzähl mir gerne davon.
Medfrau says
Hallo! Langer Artikel, aber es gibt so viele nützliche Informationen. Vielen Dank für das Rezept.
Laufliebhaber says
Vielen Dank für den Kommentar.
Ja, manchmal schreibe ich etwas bis ich zum Punkt komme…
In diesem Fall war es mir nur sehr wichtig, vom drumherum zu erzählen 🙂
Viel Spaß beim ausprobieren.
Ich hoffe es wird dir schmecken.
Alex
Angie says
Hi Alex,
mittlerweile gibt es ja alles möglich an Nussmusen/Nussbutter. Neben Erdnussbutter, finde ich auch Haselnussmus sehr lecker, schmeckt halt sehr intensiv nach Haselnuss, aber könnte ich mir zu den anderen Zutaten sehr gut vortellen, wenn man keinen Bock mehr auf Erdnuss oder Mandel hat. Die Feigen könnte man vielleicht mit Dtateln oder getrockneten Aprikosen mixen. Statt der Dunklen Schokolade könnte man Nussnougat nehmen (das zum Backen, eher kein Sahnenougat), enthält mehr Kalorien, aber vermutlich auch mehr Zucker und schmeckt schon verdammt süß.
Man sieht leider nicht, wie alt dein Artikel und die oben stehenden Kommentare schon sind. Vielleicht passen die Anregungen trotzdem noch.
Liebe Grüße
Angie
Laufliebhaber says
Hallo Angie,
vielen Dank für deinen Kommentar. Der hat mich gefreut 🙂
Der Artikel ist aus 2019. Hat aber für mich nichts an Aktualität verloren. Eine Wanderung ohne Fruchtkuchen kommt gar nicht in die Tüte.
Und daher probiere ich auch immer wieder was neues aus. Ich bin leider kein Fan von intensivem Haselnussgeschmack. Wer das aber mag, da wird das sicher im Rezept funktionieren.
Mein Favorit bleibt Mandelmus 😉
Aprikosen sind eine tolle Idee!
Liebe Grüße, Danke und guten Appetit,
Alex
Katrin says
Hey Alex,
ich bin auch immer wieder auf der Suche nach neuen Inspirationen für selbstgemachte Riegel und bin auf dein Rezept eigentlich nur gestoßen, weil ich deinen Reisebericht über den Kungsleden entdeckt habe, den ich nächstes Jahr laufen möchte.
Als eine super Zutat finde ich immer wieder Kokosöl einfach toll! Gibt ordentlich Kalorien, ist sehr gesund, schmeckt lecker nach Kokos, wenn man das mag, und gibt dem ganzen eine ganz andere Textur, als wenn man ’nur‘ Nussmus verwendet.
Grundsätzlich motzen gehackte Nüsse und Kürbiskerne auch schön auf 😉
Vielleicht wäre das ja was!
Beste Grüße aus dem sonnigen Harz,
Katrin
Laufliebhaber says
Hallo Katrin,
vielen Dank für deine Nachricht.
Ich freue mich das du mich gefunden hast 🙂
Ja der Kungsleden. Ob der Südliche oder Nördliche, für Nordliebhaber einfach ein Magnet 😉
Das stimmt, Kokosöl ist super und ich mag den Geschmack. Bei Nüssen habe ich die Erfahrung gemacht, das sie bei langen Wanderungen im Fruchtkuchen ihren „Knack und Biss“ verlieren und weich werden.
Ihre Energie haben sie natürliche weiterhin, ich habe dann trotzdem darauf verzichtet 😉
Mit Kürbiskernen werde ich es aber mal versuchen.
Wenn du magst, lass mich gerne nächstes Jahr wissen wie es war auf meinem Lieblingsweg…
Viele Grüße in den schönen Harz,
Alex